// Unsere Argumente „pro Polyamid“
Polyamide
und Nachhaltigkeit
Vermeidung:
Polyamide bieten aufgrund ihrer einzigartigen Kombination von physikalischen und chemischen Eigenschaften ideale Voraussetzungen zur Herstellung sehr dünner und trotzdem leistungsfähiger Folien. Das trägt zur Ressourcenschonung bei, ohne Abstriche an der Funktionalität der Verpackung machen zu müssen.
Die folgende Tabelle veranschaulicht stellvertretend verschiedene Barriereeigenschaften von OPA-Folien im Vergleich zu anderen biaxial gereckten Thermoplastfolien bei vergleichbaren Foliendicken.
Mechanische Kennwerte
Die nächsten Abbildungen zeigen den Vergleich wichtiger mechanischer Kennwerte von OPA Polyamid-Folien verschiedener Dicken im Vergleich zu orientierten Polyester- (OPET)- und Polypropylen- (OPP) Folien mit vergleichbarer Foliendicke, wodurch sowohl die Unterschiede zwischen den Polymeren, als auch die Vorteile einer OPA-Folie eindrucksvoll illustriert werden.*
*(gezeigte Daten sind Mittelwerte aus Messungen in Längs-(MD) und Quer-(TD)-Richtung der Folien)
(Wieder)Verwendung:
Randbeschnitte, Konfektionierungsabfälle, Restrollen und Ausschussware unserer Produktion werden in geschlossenen Materialkreisläufen bewegt. Sie werden entweder mit speziell dafür entwickelten Technologien in definiertem Umfang dem originären Produktionsprozess wieder zugeführt, oder, da es sich bei Mono–Polyamid–Folien um recyclingfähige Produktionsabfälle handelt, mittels mechanischer Recyclingprozesse (Kompaktierung bzw. Regranulierung) für verschiedene technische Anwendungen wiederaufbereitet. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei den internen Reststoffen um OPA- oder CPA–Folien handelt.
Verwertung:
Auch wenn es zurzeit von verschiedenen Recycling- und Umweltverbänden gegenteilig verbreitet und in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert wird: Polyamide sind nicht die „bösen Buben“ der Thermoplaste, sie sind recyclingfähig, auch als Mehrschichtverbunde!!
Ja, sie sind mit Polyolefinen in nur eingeschränktem Maße verträglich und ließen sich somit theoretisch nicht unter bisher üblichen Standardbedingungen für das mechanische Recycling im Rahmen der aussortierten Polyolefinfolienfraktionen (Gelber Sack) verwerten.
ABER
Nein, der Anteil von Polyamiden in gemischten Kunststoffabfällen ist gar nicht so hoch, dass es Verträglichkeitsprobleme geben könnte, er liegt im Abfallstrom bei <2% (1)
UND
Nein, Mehrschichtverbunde, die Polyamide enthalten, werden nach aktuellen Sortierkriterien (Größe der Folien!) überhaupt nicht erfasst, so dass die Mehrheit von Mehrschicht-Abfallfolien sowieso in die Mischfraktion gelangt, unabhängig von ihrer Zusammensetzung. Deshalb brauchen wir Verwertungsverfahren für gemischte Kunststoffabfälle außerhalb der bekannten mechanischen Recyclingverfahren. Die chemische Industrie arbeitet an deren Entwicklung, erste Varianten sind bereits im Pilotmaßstab verfügbar!
UND
Ja, Polyamid kann auch in Mischungen mit Polyolefinen mechanisch recycelt werden, es braucht dazu lediglich eine angepasste Verarbeitungstemperatur im Extruder und bei Verpackungsstrukturen mit höheren Polyamidanteilen die proaktive Zugabe eines sogenannten Verträglichkeitsvermittlers. Beide Technologien sind Stand der Technik und notwendige Modifier sind kommerziell erhältlich.
Zur Verwertung von Mehrschichtverbundstrukturen oder gemischten Kunststoffabfällen kommen darüber hinaus in Frage:
- physikalische Trennung durch Lösemittelprozesse (2,3)
- Gewinnung von niedermolekularen Kohlenwasserstoffen mittels Pyrolyse (4-5)
- Gewinnung von Synthesegas mittels Vergasung (6)
Wollen wir wirklich die Vorteile von Polyamiden, die extrem wichtig zur Ressourcenschonung sind, da einerseits der Einsatz von weniger Kunst-stoff ermöglicht, andererseits der Schutz bzw. die Verlängerung der Halt-barkeit unserer dringend benötigten Lebensmittel realisiert wird, einer Politik opfern, die aktuell eingeschränkte mechanische Recyclingtechno-logien als das non-plus-ultra der Wiederverwertung darstellt und fördert? Das kann nicht wirklich in unser aller Interesse liegen!!
- (1) Wenigmann, S.; Chemical Recycling – The missing link to circular economy ? Vortrag ZLV Film Symposium, Kempten 09/2019
- (2) Fischer, S.; Polymere wiedergewinnen; Plastverarbeiter, 04 (2020) 12-16
- (3) www.creacycle.de/de/der-prozess.html
- (4) Huckestein B., Grutke, S., Wittstock, K.: BASF AG (2003) Verwertung von Kunststoffen. In: Makromolekulare Chemie, Birkhäuser, Basel, S. 491-514
- (5) W. Kaminsky, Recycling of polymeric materials by pyrolysis, Makromolekulare Chemie. Macromolecular Symposia, 48-49, 1, (381-393), (2011).
- (6) Geiger, T., Knopf, H.; Leistner, G.; Romer, R., Seifert, H.: Rohstoff-Recycling und Energie-Gewinnung von Kunststoffabfällen; Chemie-Ingenieur-Technik 65 (1993) 6, 703-709
Unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten
Wir sind Partner in einem Pilotprojekt zur Markteinführung eines Kunststoffverbundes aus 100% wiederverwerteten Komponenten für flexible Verpackung von Mozzarellakäse. Im Rahmen dieses Projektes produzieren bzw. liefern wir eine OPA Polyamid-Folie aus chemisch recycliertem PA 6 (Ultramid Ccycled Pre3). Nach der Pilotphase im Jahr 2019 ist mittlerweile der reguläre, kommerzielle Einsatz des Kaschierverbundes angelaufen.
Wir arbeiten an einer neuen Generation von technischen Folien für z.B. die Bauindustrie auf der Basis von biobasiertem und/oder 100% recyceltem Polyamid. Hierbei handelt es sich einerseits um ein neuartiges CoPolyamid, welches sogenannte „building blocks“ auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen enthält. Dieses Material bietet ein abgewandeltes Eigenschaftsprofil im Vergleich zu PA 6 welches neben der Integration von erneuerbaren Basiskomponenten auch eine weitere Schichtdickenreduzierung der finalen Folie ermöglicht.
Die folgende Tabelle veranschaulicht ausgewählte Eigenschaften einer konventionellen CPA (PA 6) Folie im direkten Vergleich zu einer dünneren Folie aus dem alternativen CoPolyamid.
Andererseits stehen mittlerweile Rohstoffe auf der Basis von 100% recyceltem Polyamid zur Verfügung, die mit Hilfe chemischer Recyclingverfahren hergestellt wurden und über ein identisches Eigenschaftsniveau zur Polyamid-Neuware sowie darüber hinaus auch über eine Lebensmittelzulassung verfügen.
Sind Sie an weiterführenden Informationen interessiert? Bitte kontaktieren Sie uns direkt.
Neben der konstant hohen Qualität unserer Folienprodukte, des intern geschlossenen Materialkreislaufes mit minimalen Verarbeitungsabfällen und der Erprobung und Nutzung verschiedenster Recyclingvarianten für unsere Endprodukte haben wir auch den direkten Einfluss der von uns verarbeiteten technischen Kunststoffe auf die Umwelt ständig im Blick!
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